Jan Lundgren, piano / Yamandu Costa, guitar
Jan Lundgren und Yamandu Costa lernten sich 2019 im süd-schwedischen Malmö kennen und entdeckten schnell eine tiefe Begeisterung für die Musik des anderen. Lundgren lud Costa ein, auf dem von ihm geleiteten Ystad Sweden Jazz Festival zu spielen und schließlich entstand der Wunsch, gemeinsam im Duo zu spielen. "Es hat mich sehr gefreut, dass die Programm-Macher des Stockholmer Konserthuset die Idee genauso gut fanden wie wir“ erinnert sich Lundgren. Am 17. Februar 2023 standen die beiden erstmals gemeinsam auf der Bühne. Die außergewöhnliche Kombination begeisterte alle Beteiligten, weitere Konzerte folgten und so wuchs auch der Wunsch nach einem gemeinsamen Album. Und so begaben sich Lundgren und Costa ein Jahr nach ihrem ersten Zusammentreffen zunächst für einige Tage der Vorbereitung in die Berliner ACT Art Gallery und schließlich gemeinsam mit Produzent Andreas Brandis ins Studio.
Dank des tiefen gegenseitigen Verständnisses zwischen Lundgren und Costa und der Leichtigkeit und Spontaneität ihres Zusammenspiels dauerten die Aufnahmen zu „Inner Spirits“ nur eineinhalb Tage. Andreas Brandis sagt: „Es ist erstaunlich zu hören, wie eng sich das Spiel von Lundgren und Costa verzahnt, wie sie ständig die Rollen von Haupt- und Nebenstimme wechseln. Beide sind Meister von Harmonie und Melodie, jeder vor seinem kulturellen Hintergrund.” Jan Lundgren stimmt zu: „Das verbindet uns am meisten und deshalb mögen wir einander so sehr“. Und Costa ergänzt: „Ich glaube, dass in unseren Eigenkompositionen und dem Zusammenspiel etwas wirklich Aufrichtiges, Echtes entsteht.“
Die Eigenkompositionen und oft auch ihre Titel machen deutlich, wie persönlich dieses Album für beide Musiker ist. Jan Lundgren widmet jeweils ein Stück seinen Mare Nostrum-Partnern Paolo Fresu und Richard Galliano und ein weiteres seiner Frau, der Sängerin Hannah Svensson, die zudem auf einem weiteren Stück als Co-Komponistin fungiert. Sie verkörpern den „Sound Europas“ mit Einflüssen aus klassischer und traditioneller Musik, den Lundgren im Jazz so entscheidend mitgeprägt hat. Die Stücke aus der Feder Yamandu Costas erinnern an dessen Sozialisation durch die Musiken Lateinamerikas. Der Rhythmus von „Para Aprender A Amar" (Lieben lernen) entstammt dem ecuadorianischen Pasillo. Mit dem lebhaften Choro "Diplomata" und dem wenig bekannten Juwel „Garoto“ von Antonio Carlos Jobim erkundet Costa die Musik seiner brasilianischen Heimat. Und auch seine „violão de sete cordas", eine siebensaitige Gitarre, stammt aus der brasilianischen Musiktradition.
In seiner Vielfalt der Stile, Tempi und Stimmungen macht „Inner Spirits" süchtig. Jan Lundgren und Yamandu Costas gewinnende Kombination aus Einfühlungsvermögen, gegenseitigem Respekt und tiefer Musikalität haben ein Album hervorgebracht, welches das Zeug hat, zu einem modernen Klassiker des Klavier/Gitarren-Duos zu werden.